Sechs Fragen und sechs Antworten: 

1. Was ist das Berlin-Forum?

Im Berlin-Forum treffen sich engagierte Berliner:innen zur Diskussion von wichtigen Themen der Stadt. Es geht darum, gewachsene Erfahrung und Kompetenz aus der Zivilgesellschaft im Dialog untereinander sowie mit Politik und Verwaltung nutzbar zu machen. Es geht darum, Impulse aus der ganz Berlin aufzugreifen und daraus Ideen für die ganze Stadt zu entwickeln. 

Das Berlin-Forum setzt sich zum Ziel, basierend auf einem demokratisch-offenen Wertefundament, die zentralen Themen der Stadtgesellschaft aufzugreifen und vorhandene Impulse im Gespräch weiterzuentwickeln. Es setzt auf Menschen, die aufgrund ihrer eigenen bürgerschaftlichen Erfahrung und Verankerung die Breite und Wirkungskraft des demokratischen Diskurses stärken können. Das Berlin-Forum realisiert bürgerschaftliche Mitverantwortung in gesamtstädtischen Fragen auch, indem es politische Entscheidungen gemeinsam mit Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung vorbereitet.

2. Auf welcher Wertegrundlage arbeitet das Berlin-Forum?

Das Berlin-Forum gründet auf der Überzeugung, dass bürgerschaftliche Mitverantwortung ein wichtiger Pfeiler der freiheitlichen Demokratie ist. Es versteht sich insofern auch als gesamtstädtisches Demokratieexperiment, das unterschiedliche Meinungen zulässt, bündelt und weiterträgt. Dazu gehört untrennbar der Respekt vor den Institutionen der repräsentativen Demokratie, zugleich aber auch die Überzeugung, dass diese Institutionen sich immer wieder dem offenen gesellschaftlichen Dialog stellen sollten.

Das Berlin-Forum setzt sich für einen sachorientierten, fairen Diskurs ein, der die Würde der Person achtet und die Kraft der Argumente zur Geltung bringt. Unter „Bürgerschaft“ wird im Sinne des Grundgesetzes und der Menschenrechte die vielfältige Gemeinschaft aller Mitbürger:innen verstanden, gleich welcher Herkunft, kultureller Prägung, Religion oder Weltanschauung. Das Berlin-Forum setzt sich für den Zusammenhalt dieser Bürgergesellschaft ein. Es engagiert sich für ein Europa der versöhnten Verschiedenheit und für den Weg zu mehr europäischer Einheit.  

3. Wie arbeitet das Berlin-Forum?

Ein Initiator:innenkreis bestehend aus Personen der Stiftung Zukunft Berlin sowie von derzeit sieben Organisationen des gesellschaftlichen Lebens der Stadt (BUND, Caritas, Evangelische Kirche, Landesmusikrat, Landessportbund, Paritätischer Wohlfahrtsverband und ver.di) trägt das Berlin-Forum. Es finden regelmäßige Treffen mit den Initiator:innen statt, sie sind auch eingebunden in die inhaltliche Arbeit. Sie treten für die Ziele des Berlin-Forums innerhalb und außerhalb ihrer Organisationen ein, helfen Informationen über das Berlin-Forum zu verbreiten und stellen Räume für das Berlin-Forum zur Verfügung. Eine weitere Vergrößerung des Initiator:innenkreises ist geplant.

Ständige Forumsmitglieder sind etwa 50 Personen der städtischen Gesellschaft. Ihre Auswahl berücksichtigt die Unterschiedlichkeiten der Berliner Bevölkerung. Es sind am Gemeinwohl orientierte Persönlichkeiten, die die Gesamtentwicklung Berlins im Blick haben, unterschiedliche Realitäten, Herausforderungen und Chancen Berlins zum Ausdruck bringen und miteinander Zukunftsideen abwägen. Die Forumsmitglieder sind kompetente und argumentationsstarke Vertreter:innen für unterschiedliche Belange, Erfahrungen und Kenntnisse der Zivilgesellschaft.

Sie sollen insbesondere Resonanzraum schaffen für „Ungehörte“, nicht institutionell Vertretene, die in ihren Interessen und Betroffenheiten sonst wenig beachtet werden.

In vier Plenarsitzungen pro Jahr werden die Ergebnisse der inhaltlichen Arbeit in den thematischen Arbeitsgruppen diskutiert und neue Themen aufgegriffen. Zusätzlich kann es Sonderformate geben, also Plenarsitzungen aus aktuellem Anlass. Zu den Plenarsitzungen eingeladen werden regelmäßig Vertreter:innen von im Abgeordnetenhaus vertretenen Fraktionen, soweit vom Thema her sinnvoll auch des Senats bzw. der Senatsverwaltungen sowie der Bezirke. 

Zu jeder Plenarsitzung werden ebenfalls themenbezogen bis zu 20 besonders sachkompetente Bürger:innen zusätzlich als Mitwirkende bzw. Gäste eingeladen, die entweder von sich aus Interesse gezeigt haben oder gezielt angesprochen werden. Die Öffentlichkeit kann via Livestream an den Plenarsitzungen teilnehmen. In einer Steuerungsgruppe („Arbeitsgruppe Berlin-Forum“) arbeiten etwa 20 engagierte Berliner:innen an der inhaltlichen Vorbereitung und Begleitung des Arbeitsprozesses. Sie treffen sich in der Regel alle 14 Tage.

In thematischen Arbeitsgruppen findet die Weiterarbeit zu den Themen statt, die sich das Berlin-Forum gesetzt hat. Die Themen des Berlin-Forums kommen aus dem Kreis der Forumsteilnehmer:innen und werden durch die der Steuerungsgruppe präzisiert und weiter geplant.

Mit unterschiedlich gestalteten dezentralen Formaten (“Satelliten”) werden lokale oder bezirksbezogene Projekte unterstützt, die beispielhaft für die Stadt Berlin sind. Ebenso soll dadurch Bevölkerungsgruppen aus den Stadtteilen ein Forum gegeben werden, die im gesellschaftlichen Diskurs bisher nicht oder zu wenig gehört werden.

Die Koordinierung des gesamten Berlin-Forum-Prozesses mit Projektleitung, Projektmanagement, Kommunikation/Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsorganisation liegt bei der Geschäftsstelle der Stiftung Zukunft Berlin.

4. Wer kann sich beteiligen?

Grundsätzlich ist jede:r zur Beteiligung eingeladen, sei es durch das Verfolgen der Plenarsitzungen oder durch eigene Impulse bzw. Angebote zur Mitarbeit. Dies gilt für alle, die die Wertebasis des Forums teilen. Für alle, die dieses Demokratieexperiment für bürgerschaftliche Mitverantwortung aktiv unterstützen wollen und dazu fachlich etwas beitragen können. 

Die Arbeit der Stiftung und speziell des Berlin-Forums lebt von der sehr selbstbestimmten Mitarbeit aller, die sich als Bürger:innen einbringen. Viele melden sich aus eigenem Antrieb, häufig kommen Vorschläge, neue Persönlichkeiten zur Mitarbeit einzuladen, aber auch aus dem Kreis der bereits Engagierten. Die Letztverantwortung für die Zusammensetzung des Forums und seiner Arbeitsgruppen trägt der Vorstand der Stiftung Zukunft Berlin.

5. Wie sieht die konkrete Zusammenarbeit mit Kooperationspartner:innen aus?

Neben Einzelpersonen, die im Initiator:innenkreis, als Forumsmitglied, in der Steuerungsgruppe und in den Arbeitsgruppen mitarbeiten können, arbeitet das Berlin-Forum mit Kooperationspartner:innen (Institutionen, Initiativen, Projekte) zusammen. Die Vertreter:innen von Kooperationspartner:innen können prinzipiell auch in allen bestehenden Gesprächsrunden aktiv sein. Ihre spezielle Aufgabe ist es, die Verbindung zu ihren Organisationen zu halten. Dafür sollten sie in ihren Organisationen als Ansprechpartner:innen für das Berlin-Forum akzeptiert sein und die Verbindlichkeit der Zusammenarbeit gewährleisten.

6. Wie arbeitet das Berlin-Forum mit der Politik zusammen?

 Die Stiftung Zukunft Berlin hat fünf Grundsätze für „bürgerschaftliche Mitverantwortung“ aufgestellt:

1. Bürgerschaftliche Mitverantwortung ist ernsthaft gewollt. 2. Es ist klar, worum es geht. 3. Die Auswahl der Mitwirkenden ist begründet. 4. Das Verfahren ist angemessen und transparent, seine Steuerung ist neutral. 5. Die Bürger:innen bleiben nach Abschluss des Vorhabens beteiligt. 

In diesem Sinne strebt das Forum eine möglichst verbindliche Zusammenarbeit mit Abgeordnetenhaus, Senat und Senatsverwaltungen sowie je nach Themenbereich den Bezirken an.