Als Impuls aus dem Berlin-Forum hat eine 50-köpfige Initiative der Stiftung Zukunft Berlin in den letzten sieben Monaten an sechs Sitzungen zu der Frage gearbeitet, wie Berlin die neu hinzugezogenen Menschen willkommen heißt und ihnen ermöglicht, sich in bürgerschaftlicher Mitverantwortung in die Stadt einzubringen. Und welche Vernetzungschancen für Berlin mit den Herkunftsländern der Neu-Berliner:innen kurz- und langfristig bestehen.
Die Initiative Weltberliner:innen hat – auch im Jahr 2024 – das Ziel, die Bedürfnisse und Potenziale von Menschen, die aus dem Ausland nach Berlin kommen, herauszuarbeiten. Sie möchte die Rahmenbedingungen für Menschen, die an Berlin mitwirken wollen und dabei auf Hindernisse stoßen, verbessern und Handlungsempfehlungen formulieren. Weltberliner:innen zeichnen sich durch ihre hohe Mobilität und ihre gute Ausbildung aus und schaffen durch ihre Mehrsprachigkeit, ihre zweite Heimat und ihre besondere Expertise eine Verbindung zwischen Berlin und der Welt.
In den sechs Initiativtreffen, die zwischen Juli und Dezember 2023 stattgefunden haben, ist es gelungen sich breit zu vernetzen. Die Stiftung Zukunft Berlin hat zu den Arbeitstreffen Weltberliner:innen, zivilgesellschaftliche Organisationen, Vertreter:innen von Universitäten, der Stadt, dem Senat, relevanter Unternehmen sowie der Sparkasse und der BARMER eingeladen.
Die Themen aus den Arbeitstreffen wurden bei zwei Veranstaltungen für eine größere Öffentlichkeit sichtbar gemacht: Beim politischen Frühstück im Berlin Capital Club sowie bei einer Veranstaltung im Salon am Moritzplatz, bei der die Thematik des „Ankommens in Berlin“ durch ein Workshop-Format auf eine besondere Weise besprochen wurde.
In den Arbeitstreffen wurden gemeinsam folgende Themen zur Weiterarbeit identifiziert:
- Der sich gegenseitig behindernde Teufelskreis aus Anmeldung eines Wohnsitzes, Einrichten eines Bankkontos, Schufa und Krankenversicherung sowie Grundschulanmeldung muss aufgelöst werden.
- Die Prozesse in den Behörden müssen effizienzbasiert verschlankt werden. Auf Mehrsprachigkeit sowie eine integrative Sprache soll geachtet werden.
- Die Willkommenskultur in Berlin hat Verbesserungspotenziale: Durch Digitalisierung, Aufbau von Vertrauen zu Ämtern und Behörden und einer wertschätzenden und interessierten Grundhaltung gegenüber Weltberliner:innen, kann die Stadt Berlin ihre neu Zugezogenen optimaler einbinden.
- Die Vernetzung zwischen inoffiziellen und offiziellen Organisationen und Strukturen soll vorangetrieben werden.
- Wissen und Informationen „Wo finde ich was?“ müssen gebündelt für Weltberliner:innen zur Verfügung stehen – am besten bereits vor dem eigentlichen Umzug.
- Diskriminierungen sind allgegenwärtig; ihnen muss entschieden entgegengewirkt werden.
- Weltberliner:innen sollten bestenfalls Berlin mit ihrer Heimatstadt vernetzen.
Das Projekt wurde 2023 von der Berliner Landeszentrale für politische Bildung gefördert.
English
As an impulse from the Berlin Forum, a 50-member initiative of the Stiftung Zukunft Berlin has been working on the question of how Berlin welcomes new arrivals and empowers them to contribute to the city in a civically responsible manner over the past seven months. And what networking opportunities exist for Berlin with the countries of origin of the new Berliners in the short and long term.
The Weltberliner:innen initiative aims – also in 2024 – to identify the needs and potential of people who come to Berlin from abroad. It aims to improve the framework conditions for people who want to contribute to Berlin and encounter obstacles in the process, and to formulate recommendations for action. World Berliners are characterized by their high mobility and good education and create a connection between Berlin and the world through their multilingualism, their second home and their special expertise.
The six initiative meetings that took place between July and December 2023 succeeded in creating a broad network. The Stiftung Zukunft Berlin invited global Berliners, civil society organizations, representatives of universities, the city, the Senate, relevant companies, Sparkasse and BARMER to the working meetings. The topics from the working meetings were made visible to a wider public at two events: at the political breakfast in the Berlin Capital Club and at an event in the Salon am Moritzplatz, where the topic of „Arriving in Berlin“ was discussed in a special way using a workshop format.
The following topics for further work were jointly identified in the working meetings:
- The mutually obstructive vicious circle of registering a residence, setting up a bank account, Schufa and health insurance as well as primary school registration must be broken.
- The processes in the authorities need to be streamlined for efficiency. Attention should be paid to multilingualism and inclusive language.
- The welcoming culture in Berlin has potential for improvement: Through digitalization, building trust in public offices and authorities and an appreciative and interested attitude towards international Berliners, the city of Berlin can integrate its newcomers more effectively.
- Networking between unofficial and official organizations and structures should be promoted.
- Knowledge and information „Where can I find what?“ must be available to international Berliners in a bundled form – preferably even before the actual move.
- Discrimination is omnipresent; it must be resolutely fought against.
- At best, international Berliners should connect Berlin with their home city.
The project was funded by the Berliner Landeszentrale für politische Bildung in 2023.